Exklusiv Interview
Angelo Kelly (`Kelly Family`) – Schon mit 10 Jahren verliebte er sich in seine Traumfrau!
Musiker sind ja eigentlich keine Zahlenmenschen! Bei Angelo Kelly kommt man da allerdings kaum drum herum – zumindest wenn man in das Koordinatensystem seines Privatlebens schaut.
Sänger Angelo Kelly verliebte sich bereits im zarten Alter von 10 Jahren in seine Traumfrau Kira – da war er 2 Köpfe kleiner und 3 Jahre jünger!
28 Jahre und 5 Kinder später, spricht er im Interview darüber, warum er erst 7 Jahre nach den ersten Gefühlen sein Herz öffnete – mit Hochzeits-Happyend!
… Und über seine ungewöhnliche Kindheit, seine eigene Familie und wie er diese aufregende Zeit gerade neu erlebt.
Sie haben auch harte Zeiten hinter sich. Was war für Sie die härteste Phase Ihres Lebens?
Ende der 90er Jahre, nachdem wir ein paar Jahre extrem erfolgreich waren, kam eine Phase, wo wir einfach komplett „durch“ waren – ausgebrannt, leer! Wir haben ja jeden Tag Konzerte auf der Straße gegeben, unsere Instrumente aufgebaut, abgebaut und sind in die nächste Stadt weiter gefahren. Wir hatten über Jahre richtig hart gearbeitet, das saß uns einfach in den Knochen. Dazu kam, dass der Druck immens groß wurde. Wir konnten den Erfolg unserer CD’s irgendwann nicht mehr toppen. Wenn ein Album nicht sofort auf Platz eins schoss, konnten wir das kaum wegstecken. Wir dachten immer nur in eine Richtung, nämlich dass es immer weiter nach oben geht. Aber so läuft es eben nicht.
Wie haben Sie diese Phase für sich persönlich erlebt?
Ich war 1999 in dem Alter wo man seine rebellische Phase hat. Ich war nicht glücklich, habe dann jeden Tag fünf Stunden Schlagzeug geübt, um mich abzulenken. Mit 17 bin ich dann von zuhause abgehauen, einfach so. Ich hatte damals allerdings überhaupt keinen Plan, das war also nicht wirklich überlegt. Aber mit 17 will man sich halt ausprobieren und sein eigenes Ding machen. Zum Glück kam ich dann mit meiner Frau Kira zusammen, in die ich mich schon als Kind verliebt hatte. Mein Leben hatte von da an eine ganz klare Richtung.
Mit 19 sind Sie ja dann schon Vater geworden…
Ja, das war eine bewusste Entscheidung, ein echtes Wunschkind. In den letzten 20 Jahren haben sich viele Dinge relativiert. Ich wollte mit meiner Frau Kira früh eine eigene Familie gründen. Natürlich ist eine Beziehung nicht immer nur top – es gibt immer Probleme, Hochs und Tiefs. Mal sind die Kinder krank oder ein Kind verletzt sich. Man steht Ängste aus, hat Konflikte. Aber auch diese Auseinandersetzungen mit seinem Partner und sich selbst, haben mich stärker gemacht. Und ich muss sagen, in den 37 Jahren meines Lebens habe ich überwiegend viel Glück gehabt.
Was war für Sie persönlich Ihr größter Traum, der wahr geworden ist?
Mein größter Traum, für den ich hart gekämpft habe, war die Liebe zu meiner Frau. Kira war damals 13 und zwei Köpfe größer als ich. Ich war 10 Jahre alt und wir haben in Warnemünde immer auf der Straße zusammen gespielt. Eines Tages, da war ich wirklich erst 10 Jahre alt, habe ich gespürt, dass ich Gefühle für sie entwickle. Ich war so unglaublich verliebt in sie, wusste, dass sie die Frau meines Lebens ist. Die einzig Richtige. Ich bin froh, dass ich keine anderen Beziehungen hatte. Und ich habe ganze sieben Jahre lang gekämpft um sie – ohne aufzugeben. Als Kira dann 20 war und ich 17 habe ich mich endlich getraut und mich ihr offenbart. Ich war total aufgeregt und nervös. Ich dachte, jetzt muss ich es ihr sagen. Entweder sie empfindet auch etwas für mich, oder ich muss mich von meinem Traum verabschieden. Das wäre ganz furchtbar gewesen.
Wie hat Kira reagiert?
Sie hat mir tatsächlich gestanden, dass sie auch Gefühle für mich hat. Plötzlich hat sie nicht mehr den Jungen sondern den Mann in mir gesehen. Das war so ein unfassbar glücklicher Moment für mich, das kann ich kaum beschreiben. Mein größter Traum war wahr geworden. Kira und ich haben uns auch vor dem ganz großen Erfolg ineinander verliebt. Das kümmerte sie alles gar nicht. Ich liebe sie noch immer wie am ersten Tag.
Sie haben gleiche ähnliche Werte, wollten beide eine große Familie…
Ja, Kira hat noch einen Bruder und sie hat sich wie ich eine große Familie gewünscht. Ich bin der jüngste von 12 Kindern und hatte immer viel Trubel um mich herum. Auch wenn wir nur zwei Kinder bekommen hätten, wäre ich glücklich gewesen, aber jetzt haben wir fünf und das empfinde ich als großes Geschenk.
Sie sind mit Ihren Geschwistern mehr oder weniger im Bus aufgewachsen. Was war das wichtigste, was Sie in den Jahren gelernt haben?
Ich habe an meine Kindheit nur positive Erinnerungen. Meine Kindheit war sehr frei. Wir haben anders gelebt als andere, haben viel gearbeitet. Ich habe das aber nie als Kinderarbeit empfunden, ich habe die Musik geliebt. Ich habe vor allem gelernt, dass man keine Angst haben soll, Dinge auszuprobieren und sich immer wieder neu zu erfinden. Viele Menschen scheuen sich, Dinge zu tun, die sie gerne tun würden. Sie trauen sich nicht, haben Angst zu scheitern. Ich habe genau das Gegenteil erlebt. Mein Vater hat mir das vorgelebt. Er sagte mir immer: „Angelo, wenn du etwas machen willst, dann machst du das!
Auch Ihre Kinder sind sehr musikalisch und Sie gehen auch mit Ihrer Familie als „Angelo Kelly & Family“ auf Tour. Gehen die Kinder nicht zur Schule?
Nein, wir haben ja auch nie eine Schule besucht, wurden privat unterrichtet. So machen wir das mit unseren Kindern zuhause in Irland auch. „Home-Schooling“ funktioniert prima, meine Frau hat am meisten damit zu tun. Manchmal holen wir uns auch noch jemanden zur Unterstützung dazu, aber die Kinder sind alle gut in der Schule, schaffen den Lehrplan ohne Probleme. Die Entscheidung in Irland zu leben, war richtig. In Deutschland gibt es kein „Heimschul-System“. Wir wollen reisen und unserem eigenen Rhythmus folgen. Und die Kinder blühen bei unseren Auftritten richtig auf. Es ist großartig als Vater erleben zu dürfen, wie sich die Kinder musikalisch weiterentwickeln. Manchmal bin ich total gerührt und denke: „Das ist unglaublich schön!“
Mit der eigenen Familie auf der Bühne zu stehen, ist sicher noch einmal ein ganz anderes Gefühl…
Ja, als Vater muss ich darauf achten, dass die Kinder nicht zu sehr beansprucht werden. Ich bin aber auch gleichzeitig selbst Mitwirkender und musikalischer Leiter, der den gesamten Ablauf der Show im Blick haben muss. Heute kann ich gut nachempfinden, wie sich mein Vater früher mit uns gefühlt haben muss.
Seit Ihrer Geburt führen Sie ein Nomadenleben. Werden Sie heute unruhig, wenn Sie längere Zeit am gleichen Ort sind?
Ich war noch nie längere Zeit am gleichen Ort (lacht). Ich bin gerne zuhause, fühle mich da wohl, aber natürlich bin ich das Reisen gewöhnt, das ist mein Leben. Dieses Gefühl von Freiheit auf Reisen ist toll Ich bin ein neugieriger Mensch, ich brauche Inspiration, das bereichert mich. Ich versuche natürlich so viel wie möglich mit meiner Familie zu erleben, mit ihnen zusammen die Welt zu erkunden. Ich will, dass sie weltoffen aufwachsen, in dem sie die Welt sehen. Zu Hause ist für mich immer da, wo die Familie ist.
Sie verdienen heute viel Geld. Wie wichtig ist Ihnen Reichtum, Luxus?
Ich kann das heute besser schätzen und ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist. Es hat bei mir auch Jahre gegeben, wo es sehr wenig Geld gab, manchmal auch gar keines. Es gab Zeiten, wo ich Existenzängste hatte, nicht wusste, wie es weiter gehen soll. Damals habe ich Tag und Nacht gearbeitet, um irgendwie über die Runden zu kommen. Deshalb weiß ich das heute wirklich zu schätzen, und kann damit gut umgehen. Aber Reichtum und Geld sind für mein persönliches Lebensglück nicht wichtig. Ich habe wie gesagt, alle Phasen erlebt – und überlebt. Am Ende stehst du am nächsten Tag auf und es geht immer weiter.
Was ist für Ihr Lebensglück wichtig?
Meine Familie, meine Frau Kira. Sie ist die Liebe meines Lebens, hält alles zusammen. Uns verbindet nicht nur eine große Liebe, sondern auch eine tiefe Freundschaft. Wichtig ist, dass wir all gesund bleiben, und die Familie zusammen ist. Musik zu machen, macht mich glücklich, umso mehr, wenn ich das mit meinen Lieben machen kann, Viel mehr braucht es nicht, um glücklich zu sein.