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Von der Tennis-Legende zur Golf-Präsidentin – Anke Huber: Wir sind wie eine große Familie!

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Fotos: ©Andi Buchner / Wolfgang Breiteneicher / Schneider Press / Martina Mack

Exklusiv Interview

Von der Tennis-Legende zur Golf-Präsidentin – Anke Huber: Wir sind wie eine große Familie!

Sich von den Besten der Besten Sport-Tipps holen – das genossen vielen Teilnehmer des „Gold to Go Eagles Präsidentencup“ im Hotel Forte Village auf Sardinien.

Auch die ehemalige Weltranglisten-Tennisspielerin Anke Huber zeigte auf dem Tennis-Platz, wie man sein Spiel verbessern kann. Seit einem Jahr ist die 46-jährige Präsidentin des Münchener EAGLES Charity Golf Club.

Im Interview verrät die zweifache Mutter, welche Rolle das Tennis noch immer in ihrem Leben spielt, worauf sie bei ihren Kindern Wert legt und was sie heute glücklich macht …

Frau Huber, wie hat sich Ihr Leben verändert seit Sie keine Profi-Sportlerin mehr sind?

Als ich mit dem Tennis aufgehört habe, war ich natürlich noch sehr jung. Ich war damals gerade 27 Jahre alt. Aber es war meine bewusste Entscheidung.

Ich war weder verletzt noch gab es sonst einen Grund. Mir reichte der ganze Zirkus.

Ich hatte ja sehr früh angefangen und wollte auch noch etwas anderes machen in meinem Leben.

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Anke Huber und Martina Mack im Interview auf dem Platz

Womit hatten Sie am meisten zu kämpfen, als so junge Sportlerin in der großen Welt? Hatten Sie Heimweh?

Nein, Heimweh hatte ich überhaupt nicht. Es fehlte mir, ein normales Leben zu haben. Deshalb habe ich vermutlich auch so früh mit dem Profi-Tennis aufgehört.

Die Freunde zu Hause haben mir gefehlt, das normale Umfeld, das man hat, wenn man zum Beispiel studiert.

Ich hatte Freunde, die studiert haben, aber ich war nicht dabei. Ich habe es vermisst, diese normalen Dinge die sie erlebt haben, zu erleben. Andererseits wusste ich natürlich, dass es Blödsinn war. Ich hatte ja ein total schönes und aufregendes Leben.

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Franzi van Almsick, `Eagles´-Gründer Frank Fleschenberg und Anke

Diesen Zwiespalt kennen sicher viele Profi-Sportler…

Ja, es verlief in Wellen. Manchmal fand ich es total hart, dass ich nicht bei den anderen sein konnte, ein paar Wochen später war es dann wieder okay.Ich denke, das hat auch mit den Erfolgen zu tun.

Wenn es mal nicht so gut lief, dann fühlte man sich eher einsam und ausgeschlossen.

Und man denkt darüber nach, ob etwas anderes nicht doch besser gewesen wäre. Diese Gedanken kamen dann schon ab und zu.

Was wäre denn für Sie noch eine berufliche Option gewesen?

Dadurch, dass ich ganz früh mit dem Tennis begonnen habe, stellte sich mir die Frage nicht.

Ich habe früher mal gesagt, ich würde gerne Ärztin werden.

Als Kind wollte ich immer Tierärztin werden. Heute würde ich sagen, ich hätte auf jeden Fall etwas mit Menschen gemacht.

Wie haben Sie die erste Zeit verbracht, nachdem Sie aufgehört hatten?

Ich wollte zuerst einfach gar nichts machen. Das habe ich dann auch getan. Ich habe mir ein Jahr gegönnt, nur für mich.

Danach fing ich an, Golf zu lernen.

Mein erster Tennis-Trainer war sehr golf-affin, der hatte mich immer mitgenommen. Damals war ich zwölf oder dreizehn Jahre alt und habe mit ihm immer mal ein paar Bälle geschlagen.

Zwei Jahre nach meinem Karriere-Ende habe ich meinen Mann Roger Wittmann kennengelernt, und durch ihn den langjährigen „Eagles“-Präsidenten Frank Fleschenberg. Mittlerweile bin ich seit 20 Jahren bei den „Eagles.“

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Und dann wurden Sie recht schnell Mama…

Ja, drei Jahre nachdem ich meinen Mann kennengelernt habe, kam mein Sohn auf die Welt, dann meine Tochter.

Durch die Kinder kam ich dann auch zur Ruhe.

Ich liebe mein Familienleben, fühle mich total angekommen. Wir reisen trotzdem noch viel, haben nach wie vor ein aufregendes Leben. Vor allem mein Mann hat ein aufregendes Leben.

Er ist ja im Fußball-Management tätig. Bei uns ist dauernd etwas los. Wir haben immer Leute zu Besuch, bei uns ist viel Leben in der Bude.

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Die `Eagles´-Truppe vor der Linse.

Wie hat sich Ihr Leben in der Corona-Krise verändert?

Es war natürlich etwas ruhiger, aber ich fand es auch schön, die Familie mal zuhause zu haben.

Beim ersten Lockdown war es so, dass mein Mann plötzlich drei, vier Monate am Stück zuhause war, was ja sonst nie vorkommt. Er kam damit sogar besser klar als erwartet , ich dachte zuerst, das wird eine Katastrophe (lacht).

Wir sind in dieser Zeit viel gewandert, haben viel mit den Kindern unternommen.

Das Homeschooling war allerdings schwierig, um nicht zu sagen ein Alptraum.

Das hat nicht gut funktioniert.

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Hurra, der Spendenscheck!

Spielen Sie eigentlich noch Tennis?

Ich spiele manchmal mit meiner Tochter, die hat daran Spaß. Mein Sohn hat vor drei Jahren aufgehört mit dem Tennis, er spielt jetzt lieber Hockey.

Was machen Sie sonst,  um sich fit zu halten?

Ich gehe viel laufen, solange meine Beine mitmachen. Ich mache auch ein bisschen Krafttraining. Aber am liebsten gehe ich wandern, ich mag alle Sportarten, die ich draußen machen kann.

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Tennis-Tipps für `Tatort´-Star Richy Müller

Seit einem Jahr sind Sie nun Präsidentin bei den Eagles…

Ja, ich bin zu dem Job gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Vorstand war ich schon seit vier Jahren – und eigentlich fühle ich mich noch immer wie im Vorstand. Ich habe mich damals so ein bisschen überreden lassen.

Frank Fleschenberg, der bis dahin Präsident der ‚Eagles‘ war, sagte zu mir: ‚Anke, du machst das schon.‘

Natürlich fühlte ich mich sehr geehrt, dass er mir so viel Vertrauen entgegenbringt. Aber Frank ist derjenige, der alles aufgebaut hat, zusammen mit Franz Beckenbauer und vielen anderen prominenten Sportlern. Und das wird auch immer so bleiben.

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Als Präsidentin der „Eagles“ haben Sie jetzt sicherlich sehr viel mehr Arbeit…

Durch Corona lag ja vieles erst mal still. Der „Gold to Go Eagles Präsidentencup“ auf Sardinien war wieder das erste Turnier, wobei die Hauptarbeit natürlich beim Büro lag, und bei Julia Fleschenberg.

Wir haben ein tolles Team. Ich weiß natürlich, wie man ein Event organisiert und wie viel Arbeit dahintersteckt.

Vor allem haben wir wenig Leute, die das alles organisieren. Natürlich möchte ich, dass es weitergeht, weil das einfach ein tolles Projekt ist. Wir können Dinge verändern, vieles anders machen.

Wir müssen uns auch verändern, mit der Zeit gehen, dazu gehört auch Nachhaltigkeit. Dazu werde ich auch viele Ideen einbringen.

Die „Eagles“ sind eine Mega-Truppe, wie Frank Fleschenberg auch immer sagt, „eine Familie“, und das soll auch so bleiben. Darauf lege ich großen Wert.

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Haben Sie sonstige Ehrenämter?

Ehrenämter nicht. Wir hatten immer mal wieder Projekte, mein Mann und ich. Er unterstützt mich auch sehr dabei. Ich engagiere mich zum Beispiel beim „Porsche Tennis Grand Prix“ in Stuttgart, bin dort „Operating Tournament Director“ und für alles zuständig, was die Spielerinnen und den Spielablauf angeht.

Die „Eagles Charity“ ist das einzige, was ich derzeit mache.

Mein Mann ist sehr viel unterwegs, und ich könnte jetzt nicht auch noch einen Job machen, wo ich viel reisen muss und viel unterwegs bin. Ich suche mir meine Termine daher gezielt aus.

Reisen Sie privat noch viel?

Ja, in den Ferien sind wir meistens unterwegs mit den Kindern. Manchmal reise ich auch mal allein mit meinem Mann, das passiert aber eher selten. Ich habe durch das Tennis viel gesehen, aber auch noch nicht alles.

Vor Corona hatten wir eine Reise nach Vietnam geplant, da war ich noch nie.

Auch Neuseeland steht noch auf meiner Liste. Als Spielerin war ich zwar zwei-, dreimal da. Damals habe ich aber nicht viel sehen können.

Das war leider oft so bei meinen Reisen zu den Turnieren. Im Frühjahr war ich mit den Kindern in Rom und obwohl ich schon so oft da war, habe ich zum ersten Mal richtig Sightseeing gemacht, und mir alles mal angeschaut.

Rom ist eine meiner Lieblingsstädte. Wir machen ein, zwei Mal im Jahr eine Städtereise, das finden auch die Kinder toll.

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Ihre Kinder sind beide in der Pubertät, für Eltern bedeutet das neue Herausforderungen…

Ja, aber es macht wirklich Spaß zu sehen, wie sie sich entwickeln. Mein Sohn ist 16, meine Tochter 15 Jahre alt.

Jeder Tag ist spannend und an jedem Tag kommt etwas Neues dazu (lacht).

Es ist aber noch alles im Rahmen und ich musste bisher noch nicht einschreiten.

Sind Sie eine strenge Mama?

Ich kann streng sein. Wir haben Regeln, die eingehalten werden müssen. Aber ich lasse auch relativ viel zu. Ich möchte, dass mir meine Kinder alles erzählen und wir keine Geheimnisse voreinander haben.

Kleine Geheimnisse sind natürlich erlaubt (lacht).

Ich lasse die Leine manchmal auch etwas lockerer, um unser gutes Verhältnis zu bewahren, so dass ich auch eine Art Freundin für sie bin. Das ist in dem Alter extrem wichtig.

Was ist denn eine der Regeln, die eingehalten werden müssen?

Beim Essen muss das Handy weg. Das klappt nicht immer und manchmal gibt es auch Streitereien, wenn mein Sohn dann anfängt und sagt: „Mama, nur noch dies oder jenes fertigschreiben.“ Man braucht manchmal viel Geduld, aber im Grunde wird es schon eingehalten.

Welche Werte haben Ihre Eltern Ihnen mitgegeben?

Meine Eltern haben mir mitgegeben, immer auf dem Boden zu bleiben, das war ihnen sehr wichtig. Ich hatte ja in einer anderen Welt gelebt. Meine Eltern kommen von einem kleinen Dorf bei Karlsruhe. Sie hatten dort einen kleinen Laden. Und ich bin dann plötzlich in einer ganz anderen Welt gewesen. Das war für meine Eltern auch nicht einfach. Ich war auch mitten in der Pubertät, ich war spätpubertierend.

Aber sie haben mir immer gesagt, wie wichtig es ist, trotz Erfolgen auf dem Boden zu bleiben.

Jeden Menschen gleich zu behandeln, egal wo er herkommt oder was er macht. Das habe ich auch übernommen und versuche es an meine Kinder weiterzugeben.

Sie sollen respektvoll mit anderen Menschen umgehen.

Die heutige Jugend ist zum Teil sehr respektlos. Für meine Kinder ist es mir daher sehr wichtig, dass sie den Respekt vor anderen behalten.

Worauf achten Sie noch?

Es ist mir wichtig, dass sich die Kinder bewegen. Meine Tochter spielt wie gesagt, Tennis und Hockey, mein Sohn spielt Hockey und Golf. Bewegung ist sehr wichtig.

Viele Jugendliche chillen ja sehr gerne oder beschäftigen sich stundenlang mit ihrem Handy.

Da finde ich schon, dass man etwas dagegensetzen muss. Meine Kinder haben Spaß am Sport und finden das toll, aber sie sind nicht so ehrgeizig, dass sie jetzt Leistungssportler werden möchten. Ich hätte sie gefördert, wenn sie das gewollt hätten, aber es stand nicht zur Debatte.

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Was macht Sie glücklich?

Ich bin glücklich, wenn meine Familie und die Menschen um mich herum glücklich sind. Ich bin glücklich, wenn das Umfeld passt.

Wenn alle gesund sind und es ihnen gut geht, dann geht es mir auch gut.

Es macht mich glücklich, wenn ich für andere etwas Gutes tun kann. Ich schenke auch gerne Dinge.

Sie tragen gerne schöne Kleider. Wie sehr interessiert Sie Mode?

Ich mag natürlich wie alle Frauen schöne Kleider und habe auch einige High Heels im Schrank. Durch Corona habe ich nur ein bisschen verlernt darauf zu laufen (lacht). Ich ziehe mich für ein Event schon gerne schick an.

Ich bin allerdings kein Modefreak, der jedem Trend hinterherläuft.

Aber natürlich gehe ich gehe mal shoppen und freue mich, wenn ich etwas Schönes gefunden habe.

Bedient sich Ihre Tochter auch schon an Ihrem Kleiderschrank.

Das geht so langsam los. Sie schaut gerne in meinen Kleiderschrank und übt auch, mit meinen Schuhen zu laufen. Aber sie ist ja sehr zierlich und dünn, meine Sachen passen ihr nicht.

Wie sieht ein normaler Tag bei Ihnen aus?

Ich stehe um sechs Uhr auf, gehe mit dem Hund raus, hole Brötchen. Dann wecke ich die Kinder, fahre meine Tochter zur Schule, bzw. zu dem Treffpunkt, wo sie mitgenommen wird. Wir leben nach wie vor in der Pfalz.

Danach mache ich morgens gleich ein bisschen Sport, wenn ich Zeit habe.

Das mache ich vor dem Frühstück, danach könnte ich mich nur noch schwer dazu aufraffen. Ich gehe also ein bisschen laufen und mache etwas Fitnesstraining.

Ich versuche drei, vier Mal die Woche Sport zu machen. Mit dem Alter wird es schwieriger, das merke ich langsam. Ich bin jetzt 47 Jahre alt und da muss man mehr tun, um schlank zu bleiben.

Das geht schon mit 40 los. Und ich esse natürlich auch sehr gerne. Eigentlich mache ich nur Sport, damit ich mehr essen kann (lacht). Tagsüber erledige ich natürlich ein paar Büro-Arbeiten.

Meine Tochter kommt nachmittags von der Schule, dann koche ich, so dass wir abends alle zusammen essen können.

Mein Familienleben macht mich sehr glücklich.

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