Der ganze Scheidungsstress setzte ihr auch körperlich zu. „Innerhalb kürzester Zeit bekam ich einen Nierenbecken-Entzündung, das Pfeiffersche Drüsenfieber und ein Jahr nach der Scheidung noch einen Bandscheiben-Vorfall“. Ich kam kaum mehr auf die Beine, erinnert sie sich an die schwere Zeit. Mittlerweile war sie nach Konstanz gezogen, um an der Universität Politik- und Verwaltungswissenschaften zu studieren. Nebenbei fing sie wieder an zu tanzen.
„Ich wollte selbst auf die Bühne!“
„Ich habe selbständig als Salsa-Lehrerin gearbeitet und eine Showtanzgruppe geleitet. An vier, fünf Abenden die Woche habe ich noch Tango und Disco-Fox unterrichtet, das hat mir richtig Spaß gemacht. Ich fühlte mich einfach toll dabei. Auf einmal war ich nicht mehr die, mit der beim Völkerball keiner spielen mochte, sondern ich war die, die eine Showtanzgruppe zum Erfolg führte“, erinnert sie sich. Das Tanzen nahm immer mehr Raum in ihrem Leben ein und Niki machte neben ihrem Studium noch eine Ausbildung als Tanzpädagogin … Eines Tages stellte sie plötzlich fest: „Ich will selbst auf die Bühne!“ Nach dem Abschluss ihres Politik-Studiums mit dem „Master“, bewarb sie sich in Hamburg an der Stage-School. Nach zweimaligem Vortanzen bekam sie die Zusage, 2014 ging die dreijährige Ausbildung los: Singen, Tanzen, Steppen, Schauspielen, Fitness-Training. „Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich richtig viel Sport machen …
Es folgten viel Frust und eine große Niederlage
Zweieinhalb Stunden täglich hartes Training. In den ersten drei Monaten habe ich 10 Kilo abgenommen. Ich habe mich sehr gesund ernährt, dann auf Kohlenhydrate umgestellt, um nicht weiter abzunehmen. Jeden Tag hatte ich Hochleistungssport, ein Schultag dauerte von 8 bis 18 Uhr“, so Niki. Neben dem Training in Singen und Tanzen mussten auch Shows vorbereitet werden. „Ich habe mit an einer Weihnachtsshow und an einer Revue-Produktion gearbeitet“, erinnert sie sich. Von dem harten Training blieb für Niki am Ende jedoch jede Menge Frust. „Ich habe wenig positives Feedback bekommen, trotz eigener Choreographien, die ich entwickelt habe“, sagt sie. Woran lag das ihrer Meinung nach?
„Die Lehrer dort hatten ihre Lieblinge, und eben auch die, die sie nicht so mochten.“
Und irgendwie hatte ich zu dieser Zeit noch den Glaubenssatz aus meiner Vergangenheit in mir: ‚Ich bin nicht gut genug.’“ Die Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung hat sie nicht bestanden. An das Gespräch mit der Jury hat sie dennoch positive Erinnerungen, denn es war wie eine Art Befreiungsschlag für sie. „Ich habe gesagt, dass ich erleichtert bin, dass ich es nicht geschafft habe. Ich habe auch gesagt, dass ich keine Lust mehr darauf habe, mich beurteilen zu lassen, dafür wer ich bin. Es ist ein Unterschied, ob ich beurteilt werde, für das, was ich tue, oder für das was ich bin! Denn ich bin richtig, so wie ich bin!“